Der Hund fragte einmal seinen Menschen leise:
„Sag mal, warum hast du mich damals überhaupt zu dir geholt?“
Der Mensch lächelte zärtlich und antwortete:
„Du warst so klein, so tapsig und hast dich einfach in mein Herz geschlichen. Ich konnte gar nicht anders.“
„Aber ich hab dir deine Blumen zerfetzt, auf den Teppich gepinkelt und deine teure Vase umgeschmissen… überall sind meine Haare – hast du nie daran gedacht, mich wegzugeben?“
Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Menschen, während er antwortete:
„Ja, manchmal hast du mich wirklich auf die Probe gestellt. Aber sobald du dich auf meinen Schoß gelegt hast und mich mit diesen unschuldigen Augen angeschaut hast… war alles vergeben und vergessen. Man gibt ja nicht einfach seine Kinder weg, nur weil sie mal Chaos anrichten.“
Der Hund sah tief in die Augen seines Menschen, beinahe zaghaft und fragte dann:
„Und jetzt… jetzt bin ich alt. Ich kann nicht mehr so springen und toben wie früher. Ich brauche Medizin, du gehst immer wieder mit mir zum Tierarzt und gibst mir spezielles Futter. Ich koste dich Geld, Zeit und Kraft… Wäre es da nicht einfacher, loszulassen?“
Der Mensch schluckte, Tränen stiegen ihm in die Augen. Sanft nahm er das Gesicht seines Hundes in die Hände und flüsterte:
„Mein Schatz, du wirst immer mein Baby bleiben. Du hast mein Leben so sehr bereichert, mehr als Worte es ausdrücken können. Du warst mein Trost, wenn ich am Boden war, mein Lachen an dunklen Tagen, meine bedingungslose Freude. Jetzt bist du älter, ja… aber das macht dich nicht weniger wertvoll. Diese Jahre mit dir, sie sind ein Geschenk, und ich werde alles tun, um dir das Leben schön zu machen. Solange du an meiner Seite bist, werde ich für dich sorgen.“
Der Hund legte sanft seine Pfoten auf das Gesicht seines Menschen und leckte ihm eine Träne von der Wange. Die Sonne fiel sanft durch das Fenster und umspielte beide, wie ein stilles Versprechen, ein Band der Liebe, das durch nichts zu erschüttern war.
Frieden. Geborgenheit. Dankbarkeit. Vertrauen.
Eine stille und tiefe Verbundenheit, die nur jene verstehen können, die einmal bedingungslos geliebt haben.♥️
Text: © Welt der Hunde
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Man hat mich gesehen und kaufte mich prompt, denn ich bin ein Hund, der vom Züchter kommt.
Und wird es nicht allenthalben empfohlen, man soll gute Hunde beim Züchter holen?
Und alle Erwartungen trafen ein: Ich bin hübsch, lieb und kann auch folgsam sein.
Mich hat man am Strand draußen aufgelesen, da bin ich seit Monaten schon gewesen.
Man hat mich getreten, es gab nichts zu fressen, dann stieß man mich weg und hat mich vergessen.
Bin alt nun und krank, mein Herz tut mir weh. Hab nur gelernt, daß ich gar nichts versteh.
Ich wurde in einer Tonne geboren, meine Finder gaben mich schon verloren.
Mein rechtes Ohr hängt, das linke blieb stehen, und auf einem Auge kann ich nicht sehen.
Ich liebe die Menschen und weiß nicht warum. Sie finden mich häßlich, mickrig und dumm.
Ihr seht, ich bin hübsch und mein Fell ist glatt. Man pflegte mich gut in der großen Stadt.
Sie haben mich sogar angezogen, operiert und die Ohren hochgebogen.
Dann wurde ich an einen Baum gebunden, dort hat mich nach Tagen jemand gefunden.
Und du? Wer bist du? Hast noch nicht gesprochen. Hast bis jetzt mit der Nase am Gitter gerochen.
Wenn sie kommen um einen auszusuchen verschmähst du all ihre Hundekuchen.
Siehst niemanden an und willst dich nicht binden.
Möchtest du keine neue Familie finden?
Eine Pause tritt ein. Niemand sagt ein Wort. Der Blick des Gefragten driftet weit fort.
Sein Kopf ist erhoben, die Schultern gestrafft, der Körper ist mager und doch voller Kraft.
Dann dreht er sich um, sein Schwanz fächelt leicht, der Wind, der von Norden herüber streicht.
Der Blick seiner blauen Huskyaugen scheint sich am Fragenden festzusaugen.
Versteht Ihr nicht, flüstert er in den Wind, daß wir nur eine Laune der Menschen sind?
Sie wollen uns schaffen nach ihrem Gefallen und wissen doch nicht wohin mit uns allen.
In dieser Sekunde sind wir schon verloren, denn es werden tausend Welpen geboren.
Wir sind viel zu viele, das ist der Betrug, denn Menschen bekommen niemals genug.
Sie wissen es alle, doch die endlose Flut immer neuer Hunde gefällt ihnen gut.
Die endlosen Züge der Überschussfracht sind im Tierheim ja wunderbar untergebracht.
Sanft hebt er die Schnauze, setzt an zum Gesang. Ein klagender Ton zieht die Gitter entlang.
Eine Türe schlägt zu, und dann schweigt er still, weil das, was er weiß, niemand wissen will.
Er legt sich nieder, bettet ruhig sein Haupt. Oh ja, es sind viele! Viel mehr, als man glaubt...
I. Winiawsky
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Ich bin allein, es ist schon Nacht
und stille wird´s im Haus.
Dort ist ein Feuer angefacht,
dort ruht mein Herr sich aus.
Er liegt im warmen Federbett,
deckt bis ans Ohr sich zu,
und ich auf meinem harten Brett
bewache seine Ruh.
Die Nacht ist kalt, ich schlafe nicht,
der Wind aus Ost weht kalt;
die Kälte ins Gebein mir kriecht,
ich bin ja auch schon alt.
Die Hütte, die mein Herr versprach,
erlebe ich nicht mehr,
der Regen tropft durch´s morsche Dach,
Stroh gab´s schon längst nicht mehr.
Die Nacht ist kalt, der Hunger quält,
mein Winseln niemand hört -
und wüßt mein Herr auch, was mir fehlt,
er wird nicht gern gestört.
Die Nacht ist lang, zum zehnten Mal leck
ich die Schüssel aus,
den Knochen, den ich jüngst versteckt,
den grub ich längst schon aus.
Die Kette, die schon oft geflickt,
sie reibt den Hals mir bloß.
Sie reicht nur noch ein kurzes Stück
und nie werd´ich sie los.
Was Freiheit ist, das lern´ich nie,
doch weiß ich, ich bin treu.
So lieg ich, warte auf den Tod,
denn dieser macht mich FREI.
Alles für die Hunde
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Ich kann nichts dafür, warum hast du mich geschlagen?
Warum quälst du mich?
Du sagst, du hasst mich. Wofür?
Du sagst, ich bin hässlich. Dafür kann ich nichts
Ich soll hungern und rennen, sagst du.
Ich tue es. Ich tue alles für dich.
Ich will nur einen Happen zur Belohnung.
Doch es gibt nichts.
Ich weiß, die anderen waren heute schneller als ich.
Doch ich kann nicht mehr.
Ich jage dem Hasen auf der Bahn hinterher.
Aber die anderen sind so schnell.
Ich schaue dich an.
Du nimmst einen Stock und schlägst mich.
Du sperrst mich in meine Box.
Notdürftig verrichte ich mein Geschäft.
Du siehst es und prügelst auf mich ein.
Ein schrecklicher Schmerz durchfährt mich und ich schreie.
Am nächsten Tag sind die Schmerzen an meiner linken Rippe schlimmer geworden.
Doch ich soll rennen und ich werde es tun.
Ich habe Hunger!
Wir kommen in die Startboxen und die Schmerzen werden stärker.
Als die Klappen aufspringen, schreie ich und renne los.
Diesmal war ich schneller.
Doch kurz vor dem Ziel, die Schmerzen sind unerträglich,
breche ich zusammen.
Herrchen, du kommst. Bitte hilf mir!
Ich höre dein Brüllen. Ich spüre die Schläge.
Ich habe Angst und Schmerzen.
Aber ich beiße dich nicht.
Ich bin nun zwei Jahre alt.
In anderen Ländern dürfen Hunde erst mit zwei Jahren anfangen zu arbeiten.
Ich renne schon so lange. Ich bin alt und sehr schwach.
Heute ist mein Tag gekommen.
Vor wenigen Tagen hast du mich an diesem Baum aufgehängt,
doch ich konnte mich befreien.
Meine Rippen tun immer noch weh.
Mein letzter Atemzug ist vorbei und es ist aus.
Ich war halt nur ein Windhund...
(Verfasser unbekannt)
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