Hallöchen,
hier kommt mal wieder was direkt von der Pflegestelle 😁
genau heute vor 6 Monaten kam Frodo zu uns und wir machten uns an die Arbeit eine passende für-immer Familie für ihn zu finden.
Bislang hatten wir damit nicht so viel Glück, was komplett unverständlich ist, weil Frodo einfach so ein süßer und großartiger Hund ist. Wir können es uns wirklich nicht erklären.
Aber nun zu Frodo: Was ist in den letzten 6 Monaten passiert und wie hat er sich verändert?
Frodo kam völlig energieüberladen und verwirrt bei uns an.
In der ersten Zeit war von Leinenführigkeit nicht viel zu sehen und er wollte vom Blatt bis zum Bus alles jagen.
Wenn es draußen nicht voran ging oder seiner Meinung nach zu langsamen wurde die Situation mit fiepen und jaulen kommentiert. Mal stehen bleiben und einfach mal nicht tun war für ihn das aller Schwierigste, von Impulskontrolle ganz zu schweigen.
Drinnen war er echt lieb und ruhig, ein ganz anderer Hund. Er spielte und kuschelte sich nicht weit von einem auf das Sofa, wenn er rauf durfte.
Er hat in der ganzen Zeit nichts kaputt gemacht und auch keine Türen geöffnet oder ähnliches. Das einzige was er in unserer Abwesenheit mal gemacht hat ist unser Bäckerbrötchen vom Frühstückstisch zu klauen, welches wir liegen lassen hatten und eine leere Packung Käse auf der Arbeitsplatte roch wohl zu gut und wurde mit ins Körbchen genommen 😅🙈 dazu sei gesagt, dass wir ihm die Verpackung ohne Probleme wieder wegnehmen durften.
Wir dürfen Frodo überall anfassen, auch wenn er es am Kopf und den Pfoten nicht so gerne mag. Alle angesammelten Zecken konnten ohne Probleme entfernt werden, man kann ich super abtrocknen wenn es mal wieder geregnet hat und auch das Hochheben lässt er über sich ergehen, auch wenn er da kein riesen Fan von ist.
Frodo spielt am liebsten mit seinem Tau und liebt Zerrspiele.
Er ist unglaublich lernfähig und so konnten wir ihm kleine Tricks wie „Männchen“ , „Spin“ oder auf Kommando in eine Kiste steigen (übrigens ganz praktisch um den Hund zu wiegen) beibringen.
Suchspiele, egal ob drinnen oder draußen, findet Frodo richtig klasse. Die Variationen sind unendlich.
Frodo wird ausschließlich über den Futterdummy gefüttert und liebt es wenn wir ihn irgendwo verstecken oder beim Spaziergang fallen lassen/wegwerfen und auf das Kommando „verloren“ rennt er dann sofort los und sucht ganz schnell nach seinem Futterbeutel. Macht auch alles noch mehr Spaß, seit Frodo frei laufen kann und man beim verstecken nicht mehr auf die Länge der Leine achten muss.
Die Impulskontrolle gehört auch zu den täglichen Abläufen des Spaziergangs und wir bauen viel Dreieckstraining ein.
Auch führen wir Frodo oft mit Kommandos wie „links“,“rechts“,“zurück“,“rum“, usw. um Bäume rum oder auch an Fahrrädern/ dem Postboten vorbei. Er freut sich immer wenn er etwas richtig macht und läuft dann ganz stolz neben einem. Er will gefallen und arbeitet wirklich toll mit.
Frodo braucht immer noch einwenig Zeit wenn er an einen neuen Ort kommt und kann dort auch nicht abgeleint werden. Er wird aber immer schneller und besser darin, seine Umgebung wahr zu nehmen, sich an uns zu orientieren und so auch ruhig die neue Umgebung kennenzulernen, ohne kopflos nach vorne weg zu wollen, wie es am Anfang immer war.
Wir waren z.B. mit ihm im Urlaub an der Nordsee. Er kann so lange Strecken problemlos im Auto mitfahren. Frodo war anfangs zwar etwas aufgeregt (wahrscheinlich assoziiert er lange Fahrten noch mit einem „Zuhause“ Wechsel) aber er hat sich schnell beruhig und friedlich auf der Rückbank geschlafen. 🥰
Vor Ort angekommen bekam der gute von der Aufregung Magenprobleme (kleiner Stressmagen 😉) Das hatte sich aber direkt am nächsten Tag wieder gelegt.
Der erste Tag war vergleichbar mit der ersten Woche bei uns.
Er hat nur gezogen, wir hatten richtig Muskelkater vom Leine festhalten und er war überhaupt nicht ansprechbar, sobald wir das Grundstück verließen.
Er wollte sich im Garten erst einen Platz mit Blick auf die Auffahrt sichern und fixierte jeden der vorbei ging. Wir haben ihn immer wieder zurück geholt wenn er zu weit in die Richtung ging, um sich dort abzulegen und irgendwann hatte er da keine Lust mehr drauf und legte sich beleidigt in den Sandkasten vor dem Haus 😅😂
Was wir auch gelernt haben: Frodo hasst es zu duschen 😅 aber der Sand und das Salzwasser mussten halt nun mal aus dem Fell raus. Es helfen weder Trockenfisch, noch Käse und Frodo sitzt dann wie ein Häufchen Elend in der Dusche und guckt einen mit großen traurigen Augen an 🙈 Aber wie auch mit allem anderen: er ist kein Stück aggressiv und lässt alles gut mit sich machen
An den folgenden Tagen haben wir viele Spaziergänge am Strand unternommen.
Frodo lief ab dem zweiten Tag zwar immer an der Schleppleine, aber er war ansprechbar und hatte unglaublich viel Spaß am toben im Sand.
Ab dem vierten Tag konnten wir dann auch außerhalb des Grundstückes mit dem Dummy arbeiten und er bleib konzentriert bei der Sache. Es war wirklich toll und er hat das einfach großartig gemeistert.
Er fing im Urlaub auch damit an sich richtig an einen zu kuscheln wenn wir dann Abends alle zusammen auf dem Sofa saßen und hat die Zeit am Meer richtig genossen ☺️🐾
Zuhause angekommen fing dann auch schon das Maulkorb Training an, denn ich habe von Vorbesitzern mitbekommen, dass Frodo z.B. den Tierarzt nicht ganz so toll findet.
Was soll ich sagen: für Frodo alles kein Problem.
Mittlerweile packt er die Nase auch sofort in den Maulkorb wenn ich ihn in der Hand halte und freut sich über die Belohnung. Zum üben gehört auch damit laufen und er findet ihn auf Spaziergängen auch ganichr mehr so doof. Schnüffeln ging dann nach dem dritten Mal, trotz Gitter vor der Nase, plötzlich doch 😂☺️
Momentan üben wir ganz fleißig an einer neuen Form von Nasenarbeit. Ich verstecke Futter unter einem Becher und Frodo muss mir dann anzeigen (vor dem richtigen Becher ablegen und diesen angucken) unter welchem sich die Leckerlies befinden. Wir üben seit 3 Tagen und sind daher noch bei zwei Bechern. Bestimmt gibt es da bald ein tolles Video zu ☺️
Auch mit dem Freilauf wird es immer besser und Frodo genießt seine Freiheiten, mittlerweile auch immer öfter am offenen Feld. Auch bei Fahrrädern oder laut spielenden Kindern bleibt er bei uns und ist immer ansprechbar.
Er rennt nicht zu anderen Hunden und auch die Katzen werden größtenteils von sich aus ignoriert, ansonsten hilft ein „ran“ und Frodo bleibt auf 1,5 m Abstand auch ohne Leine bei uns.
Bei anderen Hunden entscheidet wie so oft die Sympathie. Frodo versteht sich mit den anderen Hunden auf seiner Pflegestelle super und auch beim Training auf dem Hundeplatz kommt er mit den meisten super klar.
Wir üben noch das kommentarlose vorbeigehen an Hunden die bei der Sympathie nicht ganz so punkten konnten und nicht aufhören können zu pöbeln. Wobei auch da in 90% der Fälle Frodo voll bei uns bleibt und sich nicht von den anderen stören lässt.
Wenn es bei uns an der Tür klinget geht Frodo auf seinen Platz, meistens ohne Kommando, weil es da seit Tag eins keine Ausnahmen gibt.
Wenn dann Besuch kommt, wartet er brav auf seinem Platz auf die Auflösung von uns, um die Leute begrüßen zu dürfen. Dies geschieht allerdings nur wenn er komplett ruhig und ohne Erwartungshaltung in seinem Hundebett liegt. Was anfangs echt super lange brauchte, dauert nun nichtmal mehr zwei Minuten.
Egal ob Kinder, Frauen oder Männer, Babys, jung oder alt, bislang konnten alle zu Besuch kommen und Frodo hat sich auf seine neuen Freunde gefreut. Er bringt dann auch nach kurzer Zeit sein Tau oder legt sich nach Anfragen zum kuscheln auf das Sofa.
Wenn gegessen wird oder nicht gewünscht ist dass er in der Nähe von Tisch ist (weil z.B. Kaffetassen auf dem Couchtisch stehen und er diesen mit seiner tollpatschigen Art anrempeln könnte) liegt er brav auf seinem Platz und schläft meistens nach einer Weile ein.
Ihr seht also: Es ist eine Menge passiert und Frodo hat sich unglaublich verändert.
Er ist ein wirklich toller Hund, ein 6-er im Lotto, aber halt auch aktiv und keine Couchpotato.
Frodo braucht sowohl die physische als auch die mentale Auslastung, was bei uns aber garnicht so eine Mehrarbeit ist, wenn man alles gezielt in den Tagesablauf und die Spaziergänge einbaut.
Dann ist Frodo komplett ausgeglichener und toller Begleiter, der für sein Glück jetzt nur noch eine eigene Familie und den für-immer Sofaplatz braucht.