Alles begann mit einem Anruf, der uns aufhorchen ließ.
Wir wurden über eine mögliche Beschlagnahme von ca. 40 Hunden unterrichtet.
Die Besitzerin des Grundstückes, auf dem die Hunde lebten, erkrankte schwer an
einer Corona-Virus-Infektion. Ein Familienangehöriger rief uns an und hatte selber
keine Ahnung über die herrschenden Zustände. Er lud uns dann jedoch ein, diese
„Hölle“ in Cabra kennenzulernen und bat uns um Hilfe für die Hunde.
Als unsere Kollegen an diesem Ort eintrafen, konnten sie ihren Augen kaum trauen.
Es handelte sich um ein Grundstück mit vielen handgefertigten Käfigen aus Palletten,
die kaum einen Meter maßen. In jedem dieser Käfige befanden sich mehrere Hunde.
Einige waren an kurzen Ketten angebunden, lebten zwischen ihren eigenen Exkrementen
und sahen nie das Tageslicht. Man konnte sehen, dass viele von ihnen unterernährt und
krank waren. Es gab zum Skelett abgemagerte Muttertiere kurz vor der Geburt ihrer Welpen.
Unsere Kollegen in Cabra berichteten uns eindrücklich von ihrem Gefühl der Hilflosigkeit,
vom Schmerz, die Tiere in diesem Zustand zu sehen.
Emil lebte mehr schlecht als recht im Hauptteil der Finca, wo sich die Mehrzahl der aus
dieser Hölle geretteten Hunde aufhielt. Wir vermuten, dass sein Begleiter sein Bruder
Cedrik sein könnte, denn die zwei gleichen sich sehr. Sie lebten zwischen ihren eigenen
Exkrementen, als Bett hatten sie einen harten Stein, das Wasser war voller Parasiten und
das Futter in schlechtem Zustand. Wir fragten uns, wie sie überhaupt noch am Leben sein
konnten und noch mehr wie sie trotzdem noch Vertrauen gegenüber den Menschen haben
konnten. Ihre Augen sahen uns voller Verzweiflung durch die Gitter an und sie schrien und
baten darum, aus dieser Hölle herausgeholt zu werden. Sie baten um Aufmerksamkeit,
einen Blick oder wenigstens ein Streicheln, um etwas Kraft zu bekommen, diese Hölle
weiterhin zu ertragen. Zum Glück ist diese Hölle nun zu Ende.
Als Emil ins Tierheim gebracht wurde, sah er sich alles genau an, was ihn umgab.
Er war neugierig und gleichzeitig fürchtete er sich vor dem Unbekannten. Aber er wusste,
dass genau in jenem Moment sein Leben neu beginnen würde.
Emil ist momentan noch etwas scheu. Er ist im Gegensatz zu seinem Bruder ein unterwürfiger,
ruhiger Hund, der gut mit anderen Hunden zusammenlebt und bereits gut an der Leine geht.
Infos aus Spanien
Rasse: Pinscher-Mischling
Geschlecht: männlich
Alter: geboren am 18.10.2020
Grösse: 30 cm Schulterhöhe
Gewicht: 4,4 kg
Kastriert: Nein
Krankheiten: Keine bekannt
Übernahmegebühr 400,00 € inklusive Transportkosten
( Cabra )
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