Livet (= Leben, schwedisch) hat eine Familie gefunden, in der sie sich körperlich und seelisch wieder erholen kann, nachdem sie der Hölle entkommen ist.
Beschreibung:
Der 1. September 2020 ist ein Datum, welches wir Tierschützer nicht so rasch vergessen werden, denn dies ist der Tag, an dem Livet von uns gerettet wurde. An diesem Vormittag wurden wir angerufen, weil sich im Dorfzentrum ein Hund unter einem Auto verborgen hatte. Passanten hatten auch die Perrera, die Tötungsstation, angerufen, aber wir waren zum Glück schneller vor Ort.
Als wir ankamen, berichteten uns die Passanten, dass der Hund mager und krank sei und sich überhaupt nicht bewegte. Livet wollte auch tatsächlich nicht unter dem Auto hervorkriechen und wir mussten sie ganz langsam darunter hervorziehen. Bereits dabei konnten wir feststellen, dass sie extrem von winzigen Zecken geplagt wurde, kein Millimeter ihres Körpers war frei von diesen Quälgeistern.
Natürlich wurde sie von Ungeziefer befreit und man konnte in ihrer Transportbox, in der wir sie solange unterbrachten, tausende von abgefallenen Zecken erkennen. Ihr Blick war so erschütternd und bedrückend, dass wir ihn wohl nie vergessen werden. Dabei war sie wirklich noch ein Welpe, der kurz davor war, zu sterben.
In den ersten Tagen blieb sie eigentlich nur erschöpft liegen und erhob sich lediglich, um ihre Geschäfte zu verrichten. Sie hatte außerdem viele Verletzungen an den Pfoten und am Hinterteil und war extrem unterernährt und dehydriert (ausgetrocknet). Zusätzlich ist eine kleine Geschwulst im Maul erkennbar, die jetzt tierärztlich behandelt wird.
Mittlerweile taut sie etwas auf, dabei kann man gut merken, dass sie mit anderen Hunden hervorragend zurechtkommt, aber vor Menschen hat sie Angst. Wir können uns nur zu gut vorstellen, was mit ihr vorher an Misshandlungen geschehen sein muss, um sie so zu verängstigen. Vermutlich gehörte sie, wie viele andere Mitglieder ihrer Rasse, einem Jäger, der sie schlecht behandelte.
Livet hat noch Angst vor Menschen. Sie bellt allerdings nie, versucht auch nicht zu beißen, aber sie versucht, sich in ihrer Hundehütte zu verstecken. Sie sehen schon, sie muss vorher in einer wahren Hölle gelebt haben.
Ganz langsam nimmt unsere Livet jetzt an Gewicht zu. Auf den Bildern kann man schon ganz gut die Entwicklung erkennen, die sich seit ihrer Rettung äußerlich zeigt.
Für Livet suchen wir ganz bewusst eine ruhige und entspannte Familie, gerne mit einem souveränen Ersthund, die alles dafür tun wird, um dieser kleinen Maus die Angst zu nehmen.
Informationen aus Spanien:
Rasse: Podenco-Galgo-Mischling
Geschlecht: weiblich
Alter: geboren ca. 1.1.2020
Grösse: 48 cm Schulterhöhe
Gewicht: 13 kg
Kastriert: Nein
Krankheiten: Keine bekannt
( Araceli )
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Wir warten schon sehnsüchtig auf die kleine Maus, es ist alles für sie vorbereitet.
Wir hoffen, dass sie bald zu uns reisen kann und dann in ihrem neuen Zuhause zur Ruhe kommt.
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Schön, dass ihr euch angemeldet habt.
Freue mich auf schöne Bilder von einer glücklichen Livet
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Ja, wir werden sicher öfter hier berichten. Wir freuen uns schon sehr und können es gar nicht erwarten. Es wird sicher ein schwerer Anfang, aber wir sind sehr zuversichtlich.
Wir haben 1986 einen Mischlingswelpen aus Spanien (Ibiza) adoptiert. Er wurde auch vor der Tötung gerettet und hat, trotz Epilepsie, bei uns ein sehr schönes Leben gehabt. Im Februar 2020 hat er uns verlassen und wir haben etwas Zeit benötigt, um die Trauer zu bewältigen.
Jetzt ist die Zeit gekommen, wieder einen Hund zu adoptieren, um ihm das zu geben, was jedem Lebewesen zusteht: Leben und Liebe.
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❤️❤️❤️Toll das Ihr Livet ein neues Zuhause gebt, sind bestimmt sehr aufregende Tage , aber bald ist Sie bei Euch 😘Lg Inke
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So, die ersten zwei Tage sind geschafft. Livet ist eine ganz süße, aber auch sehr ängstlich und zurückhaltend. Sie versucht sichüberall zu verstecken, die Ecke kann nicht dunkel genug sein. Sie liegt brav in ihrem Bett, steht aber alleine nur in der Nacht auf. Durch eine Kamera Können wir sehen, was sie Nachts treibt. Letzte Nacht hat sie dass erste mal aus dem Napf gefressen und getrunken, heute früh dann draußen großes und kleines Geschäft gemacht. Wir müssen sie aber raus tragen, da sie von alleine nicht aufsteht. Von draußen rein gehts dann alleine. Sie dreht im Garten mit uns an der Leine ihre ersten Runden, alles in Zeitlupe. Sie fängt aber auch schon ganz vorsichtig an, unsere Nähe zu suchen. Wir bedrängen sie nicht, das wird schon.
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Toll, dass ihr der Kleinen Zeit gebt und Liebe und Geduld habt.
Mein erster Hund hat ca. 6 Wochen gebraucht, bis sie endlich allein (ich mußte sie immer tragen) an der Leine neben mir herging.
Sie war ihr ganzes Leben lang ängstlich bei fremden Menschen und ungewohnten Umgebungen.
Aber uns, ihre Familie, hat sie geliebt und ihre Angst auch völlig verloren.
Ich bin ganz zuversichtlich, das Livet auch nach einiger Zeit die Angst verliert
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Livet hat auch einen Adoptantenbericht verfassen lassen. Es läuft nämlich ganz prima
Zitat
Am 12.Dezember ist es nun genau ein Jahr her, dass Livet in unser Leben trat. Hier wollen wir kurz berichten, wie dieses Jahr gelaufen ist. Aber kurz von Anfang an:
Im Februar 2020 verließ uns unser geliebter Bruno, ein Mischlingshund, nach 14 Jahren. Er kam aus dem Tierschutz und stammte von der Insel Ibiza. Er war ein ganz toller Bursche und hat uns überall mit hin begleitet. Es war sehr schwer, Abschied nehmen zu müssen.
Nach einer Zeit der Trauer kam im Herbst 2020 der Wunsch nach einem neuen Familienmitglied auf, da wir aufgrund von Homeoffice auch die Zeit für ein neues Familienmitglied hatten.
Von Anfang an war klar, dass es wieder ein Hund aus dem Tierschutz sein sollte und so begaben wir uns auf die Suche. Schnell landeten wir auf der Seite der „Pfotenhilfe Andalusien“ und fanden dort unter „Notfällen“ Livet. Ein wunderschöner Podenco-Mix und ein Mädchen. Sie befand sich im Tierheim Apama in Lucena.
Wir stellten den Kontakt her und bewarben uns um sie. Gisela Riel war eine sehr hilfreiche Kontaktperson, die uns mit allen wichtigen Infos versorgte. Vielen Dank an dieser Stelle! Die Hinweise zu den Problemen, die Livet hatte, nahmen wir ernst, trauten uns es aber zu, ihr einen Platz in unserem Heim zu geben und ihr die Ängste zu nehmen, unter denen sie litt.
Am 12. Dezember 2020 war es dann soweit: wir holten Livet vom Transport ab.
Wider erwarten hat sie den Transport super überstanden, war auch nicht durch Kot oder Urin verdreckt. Sie ließ sich anfassen, stand aber nur steif da. Man konnte ihr die Angst ansehen.
Schnell brachten wir sie ins Auto und fuhren die letzten Kilometer nach Hause. Dort legte sie sich schnell in das bereitgestellte Hundebett und stand nicht wieder auf.
Das ging ca. 2 Wochen so, wir trugen sie regelmäßig zum Kot-und Urinabsetzen in den Garten und anschliessend wieder ins Haus.
Wir hatten vorausschauend 2 Überwachungskameras installiert, auf denen wir dann ab der zweiten Nacht beobachten konnten, wie Livet mitten in der Nacht langsam aufstand und anfing, ihre Umgebung zu erkunden. Ganz langsam, ein Bein nach dem anderen verließ sie ihren Platz und lief vorsichtig im Haus umher. Sie fing auch an zu fressen und zu trinken, was sie am Tag nicht machte.
Zwischendurch schlief sie wieder. Das ging ca. 2 Wochen so weiter.
Nach einiger Zeit wurde sie dann langsam neugieriger und lief auch am Tag im Haus herum. Wir führten sie auch langsam und vorsichtig durch den Garten.
Alles war ihr ungeheuer, sie ist sehr ängstlich. Windgeräusche, sich bewegende Bäume, ungewöhnliche Geräusche – alles macht ihr Angst. Komischerweise hat sie keine Angst vor Staubsauger oder ähnlichen Geräten.
Nach ca. 2 Wochen führten wir sie dann das erste Mal auf die Straße vor dem Haus und auf unsere Hunderunde an der Elbe. Sehr neugierig, aber immer vorsichtig, machte sie das mit.
Wir merkten aber bald, dass sie die Runde von 4 km nicht schaffte. Sie blieb plötzlich stehen und ging nicht weiter. Ich habe sie häufig nach Hause getragen, bis wir mitbekamen, was das Problem war: sie hatte einfach zu wenig Muskulatur, konnte nicht mehr weiter laufen. Also wurden die Runden erstmal kleiner. Mit der Zeit wurde es besser, heute hat sie eine super tolle Muskulatur.
Inzwischen ist sie ein Jahr bei uns, hat sich sehr gut eingelebt und fühlt sich wohl. Das Größte für sie ist, wenn wir uns zum Spazierengehen fertig machen. Da ist sie nicht mehr zu halten.
Sie fährt sehr gut im Auto und Wohnmobil mit, schläft in unserem Bett und macht sich dort breit.
Charakterlich ist sie ein typischer Podenco mit einem eigenen Kopf, der manchmal sehr stur ist.
Sie hat allerdings immer noch so einige Probleme, die sie vermutlich auch nie ganz verlieren wird. Sie ist sehr ängstlich, vor allem Menschen gegenüber. Sie erschrickt sich immer noch über komische Geräusche und Lichter, auch Schatten erschrecken sie.
Aber wir denken, dass es mit der Zeit etwas besser werden wird, wenn wir ihr die Sicherheit geben, die sie benötigt.
Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen bedanken, die sich täglich für den Tierschutz einsetzen und es uns ermöglicht haben, diesen tollen Hund zu bekommen und ihr ein schönes Leben zu ermöglichen.
Vielen Dank!
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Toll sieht sie aus! Welch eine Verwandlung!
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