Unsere Kollegin in Spanien berichtete uns, dass sie Chavela am 05.02.2020 aufgriff, als sie auf dem Weg in eine Tierklinik war. Chavela befand sich im Straßengraben in einer Gegend, in der viele Landhäuser stehen. Chavela hatte sich dort wegen der Kälte eingerollt. Sie wies einen sehr verlorenen Blick auf, war mit Ungeziefer übersät. Sie wirkte schmerzgeplagt, ihre Augen drückten die ganze Resignation aus, in der sie sich befand. Sie wartete scheinbar auf den Tod.
Somit ließ sie sich auch völlig problemlos ergreifen.
Chavela wurde tierärztlich vorgestellt. Dabei wurde eine deformierte Brustwarze und vor allen Dingen eine schwere Unterernährung festgestellt. Sie wies eine infizierte Wunde unter dem linken Auge auf, aus der Eiter lief. Sie war dehydriert (ausgetrocknet). Außerdem fiel ein widerlicher Gestank in ihrem Maul auf, welches sie auch nur schlecht öffnen konnte.
Dies war der Grund für ihre großen Schmerzen. Wie schlecht muss der Mensch sein, der ein Tier in einem solch miserablen Zustand aussetzt.
Tierärztliche Untersuchungen erfolgten, dabei wurde festgestellt, dass verfaulte Zähne gezogen werden mussten. Die ausgedehnte Infektion verursachte auch eine Atrophie (Schrumpfen) der Kiefergelenke. Im Rahmen dieses operativen Eingriffs konnte man sehen, dass sich viel Unrat wie alte Haare, Stroh und Gras zwischen ihren Zahnresten befanden. Dadurch war letztendlich auch der Gestank erklärbar.
Zurzeit kann sie ihr Maul noch nicht uneingeschränkt öffnen, dennoch geht es ihr mittlerweile so gut, dass sie aus dem Hospital entlassen werden konnte und mit viel Appetit wieder frisst. Mittlerweile kann sie sogar kleine Bröckchen Trockenfutter fressen. Die Fressenszeiten liebt unsere Chavela sehr, hier fiept sie auch manchmal begeistert, macht kleine Sprünge, um die Aufmerksamkeit ihrer Bezugsperson zu wecken.
Chavela lebt derzeit auf einer Pflegestelle mit anderen Hunden und auch Katzen zusammen und versteht sich mit allen prima. Sie vergöttert alle Menschen, die sie kennt, verhält sich sehr unterwürfig, ist sehr lieb, gutmütig und zärtlich. Sie ist vom Verhalten her sehr ruhig und auch keine Kläfferin. Sie möchte sichtlich im Haus nicht stören und unangenehm auffallen. Sie liebt es, in ihrem Hundebettchen zu liegen und nachts mit einer Decke eingehüllt zu werden. Unser kleiner Engel ist natürlich stubenrein und geht gut an der Leine.
An ihre Menschen hat sie sich jetzt so gut angepasst, dass sie wie ein Schatten hinterher läuft. Sie möchte nie weit vom Haus weg sein, wahrscheinlich aus der Angst heraus, sich zu verlaufen oder wieder ausgesetzt zu werden.
Unsere Mitarbeiterin vor Ort beschrieb Chavela als einfach nur perfekten Hund. Sie wäre sicherlich für jede Familie gut geeignet, die einfach nur eine freundliche und aufgeschlossene Begleiterin sucht.
Informationen aus Spanien:
Rasse: Bodeguero
Geschlecht: weiblich
Alter: geboren ca. 05.03.2013
Größe: 35 cm Schulterhöhe
Gewicht: 6 kg
Kastriert: nein
Krankheiten: keine bekannt
( Araceli )